Gegen die Militarisierung der Gesellschaft

 

Alle Jahre wieder ist Kieler Woche. Alle Jahre wieder wird über eine Woche lang gefeiert und gelacht. Alle Jahre wieder wird beim Open Ship der letzte Schrei an mörderischen Waffen dem Publikum stolz präsentiert. Wir finden, dass sich Party und Kriegsgerät nicht miteinander vertragen können. Deshalb würden wir das Open Ship am liebsten verhindern. Da das leider nicht klappen würde, wollen wir diese Waffenschau wenigstens kritisch begleiten.

Dieses Open Ship findet in einer Zeit statt, zu der Deutschland, wenn man den Verteidigungspolitischen Richtlinien folgt, „von Freunden umringt ist“. Wenn man nur von Freunden umringt ist, muss man sich seine Feinde eben in der ganzen Welt suchen. So z.B. im Krieg gegen Jugoslawien 1999 oder akut mit dem KSK-Einsatz in Afghanistan. Seitdem das Gespenst des Kommunismus dem Anschein nach vertrieben werden konnte, musste ein neues, das des internationalen Terrorismus aus dem Hut gezaubert werden und nun darf man Landesverteidigung auch mal weitläufiger definieren. Zu diesem Zweck sind derzeit über 7.000 Soldaten aus Deutschland in der ganzen Welt im Einsatz. Der wahre Sinn dieser Einsätze besteht aber darin, den Zugang zu Rohstoffquellen und Absatzmärkten in aller Welt für das Deutsche Kapital zu sichern.

Die Stimmen, die den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zur Terrorbekämpfung fordern, sind im Kontext mit der Massenarbeitslosigkeit und dem wachsenden Unmut der Bevölkerung gegenüber den Herrschenden zu sehen. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung könnte es dann schnell zu Einsätzen gegen Demonstrationen und Streikende kommen.

In der derzeitigen Situation, in der immer deutlicher wird, das der Ausbildungspakt zwischen Regierung und Unternehmern eine große Verarsche für hunderttausende Jugendliche ist, tritt die Bundeswehr immer häufiger auf Jugendmessen, Festivals und Veranstaltungen, wie der Kieler Woche auf, um sich gegenüber Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben und damit rechnen müssen, in ihrem Leben nicht mehr aus den unzähligen Praktika und Warteschleifen herauszukommen, als DER krisensichere Ausbilder dar. Sie brüstet sich damit, für über 60 Berufe auszubilden. Was sie zumeist verschweigt, ist das der, der eine Ausbildung bei der Bundeswehr beginnen möchte, sich für mindestens acht Jahr verpflichten muss. Inbegriffen ist die Selbstverpflichtung zu Auslandseinsätzen. Im Gegenzug dafür, dass sich die Jugendlichen als Kanonenfutter zur Verfügung stellen, bekommen sie eine klassische Schmalspurausbildung, die nur auf die Interessen der Bundeswehr zugeschnitten ist. Viele Jugendliche wissen dies und entscheiden sich trotzdem dazu in den sauren Apfel zu beißen und ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Dabei würde es auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt um einiges besser aussehen, wenn die Gelder, die für die Armee verpulvert werden, ins Sozialsystem gesteckt würden!

Deswegen:

SCHLUSS MIT DER MILITARISIERUNG DER GESELLSCHAFT!

WEG MIT DEM OPEN SHIP!

BUNDESWEHR RAUS AUS DEM KOSOVO, AFGHANISTAN UND DEM HORN VON AFRIKA!